Liebessonett

Wenn dich auch oft mein eilig, ungestüm Begehren
verwirrt und gar am Ende zornig macht.
Und du dich meinen Worten, Küssen mußt erwehren,
da die Begierde neu in mir erwacht.

Sieh es mir nach, es ist die Ungeduld,
die fürchtet, Tage könnten mir wie Sand verrinnen.
Sieh es mir nach, denn sie allein hat Schuld,
dass meine Worte lüstern klingen.

Als wäre uns nicht ein Tag mehr gegeben
für unsere Liebe und um Liebe auch zu leben.
Mir ist ja nur,

als bliebe keine Zeit
für Zärtlichkeit
als diese nächste Stunde nur.

 

Die Geliebte

Die Leichtigkeit, wie sie sich ganz entblößt,
Als trüge unter ihr der Boden kein Gewicht,
Als wäre sie allein im Raum, als wäre nicht
Mein Blick. Wie sie die Halter ihrer Strümpfe löst

Und achtlos fallen lässt. Der Zug um ihren Mund,
Wenn sie mich ansieht, der ich mich nach ihr verzehre.
Ihr Lächeln nimmt dem Augenblick die Schwere,
Als gäbe ihre Blöße keinen Grund

Für die Erregung meiner Sinne.
Und der Moment, wenn sie dann endlich
Sich zu mir neigt und legt sich neben mich.

Die Weichheit, die Verhaltenheit in ihrer Stimme,
Als wäre sie erschrocken über ihre Lust,
Als wäre sie sich ihrer Nacktheit kaum bewusst.

 

Momente

Die Sinnlichkeit in ihrem Gang, die Eleganz,
die Ahnung ihrer Nacktheit unter ihrem Kleid.
Ihr Atem, ihr Geruch, die Selbstvergessenheit,
die unbeschwerte Lust, mit der sie tanzt.

Das leichte Schauern auf erregter Haut,
der Schimmer ihres Haars in der Bewegung
und ihre Anmut, ihr Gesicht vor der Begegnung
von Körpern, fremd und unvertraut.

Was mich erregt, was mich verzehrt, es sind Momente.
Was aller Sehnen Anfang heißt und Ende
ist flüchtige Erotik von Sekunden.

Die Ungeduld in ihrem Blick, die Hast
der Stimme, wenn Begierde sie erfasst,
der Zauber eines Augenblicks, der ganz gelungen.

 

Der Abschied

Das ist der Abschied, hier an diesem Ort,
Wo Straßenlärm und Licht in andere Straßen führen
Und wir vor Kälte stumm im Regen frieren.
Du schaust mich an, es fällt kein Wort.

Nun geh schon, alles ist gesagt.
Es ist vorbei, kein Grund zu klagen.
Ich will nichts wissen, keine Fragen,
Wie es geschah, woran es lag.

Nun geh schon, es hat keinen Sinn,
Im Regen zu stehn,
Wo kalte Winde dein Haar verwehn
Und ich wie von Schmerz versteinert bin.

Schau dir noch lange hinterher,
Bis du verschwunden, die Straße leer.

 

Die Erregung - Liebessonett

Und endlich kam der Augenblick, wo Stille war.
Und was wir sprachen, war von Atemlosigkeit umfangen.
Du lagst vor mir und lächeltest, kaum wahrnehmbar.
Und mir verschlug der Atem vor Verlangen.

So schön warst du, ich glaubte, dich berühren.
Das wäre wie ein neuer Kontinent.
Wenn man zum ersten Mal sich selbst erkennt.
Mir war, als würd ich Ehrfurcht spüren.

Und deine Worte in die Nacht gesprochen
verklangen ohne Richtung und Bezug.
Entflammt von Schönheit aller Zeiten und Epochen

war dich verführen ungezähmter Tanz
auf dem Vulkan meiner Begierden. Jeder Atemzug
verbrannte auf der Haut und wir verschmolzen ganz.

 
Über mich
Gedichte, Satiren und Sonette von dem Autor Gunnar Schuberth
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